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Eine der grössten Schweizer Delegationen aller Zeiten war mit grossen Ambitionen nach Solkan, Slowenien, gereist. Die Athletinnen und Athleten wollten an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen und gleichzeitig zeige, dass auch die nächste Generation für internationale Erfolge sorgen kann.

09. Juli 2025

Den Auftakt machten die Rennen über die klassische Distanz. Wildwassertechnisch war die Strecke in Solkan leider nicht besonders anspruchsvoll und damit überhaupt nicht nach dem Gusto der technisch starken Schweizer Athletinnen und Athleten. Trotzdem konnten bereits am ersten Wettkampftag drei Schweizer Medaillen bejubelt werden. Den Auftakt machten Mia Schläppi und die erst 15-jährige Sara Kopp im Canadier-Zweier bei den Juniorinnen. Mit einem clever eingeteilten Rennen sicherten sich die beiden Solothurnerinnen die Silbermedaille.

 

Ebenfalls Silber gab es für Cornel Bretscher und Jonah Müller. Das Schweizer Flaggschiff bei den Canadier-Zweiern der Herren gab sich auch auf der einfachen Strecke keine Blösse und fügte eine weitere WM-Medaille zum bereits grossen Palmarès hinzu.

 

Die dritte Medaille des Tages ging auf das Konto der Europameisterschafts-Dritten vom letzten Jahr. Nora Zeder und Glenys Ettlin bewiesen vor allem auf der zweiten Streckenhälfte Durchhaltevermögen und gewannen verdient die Bronzemedaille.

 

Weiter ging es mit den Teamrennen über die klassische Distanz. Die sehr heissen Temperaturen und die flache Strecke führten zu einigen strategischen Anpassungen beim Schweizer Team. Diese sollten sich zum Schluss des Tages aber auszahlen. Ein sehr gutes Rennen zeigten die Juniorinnen. Mia Schläppi und den beiden WM-Debütantinnen Sara Kopp und Boécia Dias gelang es, die Einzelzeiten der beiden jüngeren Athletinnen im Team zu unterbieten.

 

Auch die Junioren mit José Voegtlin, Jonas Kronenberg und Tobias Cortesi fuhren beherzt, angesichts der grossen Konkurrenz können auch sie mit dem erreichten neunten Rang zufrieden sein.

 

Etwas weniger gut lief es bei der U23. Den Damen gelang keine Leistungssteigerung im Vergleich zu den Einzelrennen und die Herren entschlossen sich, angesichts der geringen Medaillenchancen auf ein Rennen am Limit zu verzichten.

 

Diese Taktik zahlte sich im letzten Rennen des Tages voll aus. Mit einer konzentrierten und strategisch perfekt umgesetzten Fahrt wurden die Schweizer Herren im Canadier-Zweier Team Dritte und sorgten damit für das vierte Edelmetall auf der klassischen Distanz.

 

Die Sprintstrecke der diesjährigen Weltmeisterschaft war deutlich attraktiver als die Langdistanz. Entsprechend gross waren die Erwartungen im Schweizer Team. Mit drei Medaillen und 10 Finalqualifikationen wurden diese am Ende mehr als erfüllt.

 

Den medaillentechnischen Auftakt machte Mona Clavadetscher bei den U23 Damen. Nach einem wahren Steigerungslauf durch die Qualifikation gelang ihr im Finale der beste Lauf der Woche und sie gewann Bronze – ihre erste Medaille im Kajak auf dieser Stufe.

 

Gleich im Anschluss folgte das Rennen der Canadier-Einer U23 mit Jonah Müller. Als Qualifikationssieger durfte er sich berechtigte Hoffnungen auf Edelmetall machen. Nach einem guten, wenn auch nicht ganz fehlerfreien lauf reichte es schliesslich zur Silbermedaille. Nach dem vierten Rang an der U23-WM 2023 war dies eine Genugtuung für den Nidwaldner, auch wenn er sich nach der erfolgreichen Qualifikation noch etwas mehr erhofft hatte.

Mit sehr grossen Ambitionen an den Start ging der Canadier-Zweier mit Jonah Müller und Cornel Bretscher bei den U23 Herren. Nach diversen Silber- und Bronzemedaillen in den letzten Jahren strebten die beiden Nidwaldner in ihrem letzten Jahr in dieser Alterskategorie die Weltmeistertitel an. Als zweitletztes Boot gestartet unterstrichen sie diese Ambitionen mit einem Fabellauf, mit dem sie die zu diesem Zeitpunkt führenden Franzosen um über eine Sekunde distanzierten. Umso bitterer war das Verdikt am Schluss. Winzige vier Hundertstel fehlten den Schweizern nach dem Zieleinlauf des letzten Konkurrenten aus Tschechien zum Titel. Verständlicherweise überwog zunächst die Enttäuschung, bevor sich die beiden über den erneuten Vizeweltmeistertitel freuen konnten.

 

In den abschliessenden Teamrennen konnten die Schweizerinnen und Schweizer für einmal keine Medaillen gewinnen. Besonders Mia Schläppi als Juniorin im U23 Damenteam und Jonas Kronenberg als Junior im U23-Herrenteam zeigten aber, dass mit etwas mehr Erfahrung bald wieder Spitzenresultate von Schweizer Teams erwartet werden dürfen.

 

Neben den Medaillen gab es weitere Top-10 Platzierungen zu feiern, allen voran Mia Schläppi als 10. im Klassik und 8. im Sprint. Auch die vielen Schweizer Canadier-Zweier zeugen von der erfolgreichen Förderung dieser Disziplin in den vergangenen Jahren. Besonders zu erwähnen ist ebenfalls, dass an dieser WM erstmals wieder Athletinnen und Athleten aus vier Clubs vertreten waren.
 


Text: Annalena Kuttenberger

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