Slalom: Junioren- & U23-Europameisterschaft
Mit einer für Schweizer Verhältnisse grossen Delegation von zwölf Athletinnen und Athleten reiste das Slalom-Nationalteam an die Junioren- und U23-Europameisterschaft ins slovakische Liptovsky Mikulas. Die EM stellte einerseits den ersten Saisonhöhepunkt dar, war andererseits aber auch der letzte Formtest vor der Junioren- und U23-Weltmeisterschaft in Krakau, die in weniger als 10 Tagen beginnen wird.
Den Auftakt in den Wettkampf machten die U23 Kajak-Damen. Milena Flepp (KCZO) und Meryl Steinmann (CCG) erwischten leider nicht den besten Tag und konnten nicht ins Halbfinale vorstossen. Ähnlich erging es Pitt Rohrer (BP) im Canadier-Einer bei den Junioren. Der junge Basler zahlte in dieser Disziplin noch etwas Lehrgeld und schied ebenfalls in der Qualifikation aus. Bei den Juniorinnen im Kajak-Einer war die Schweiz mit drei jungen Athletinnen am Start. Svenja Matti (KKB), Zoé Frey (CCG) und Johanna Köcher (KCZO) zeigten engagierte Läufe, verloren am Ende aber noch etwas zu viel Zeit auf die starke internationale Konkurrenz. Alle drei Athletinnen sind noch weitere Jahre bei den Juniorinnen startberechtigt und werden die gemachten Erfahrungen sicher für zukünftige Grossanlässe nutzen können. Eine starke Qualifikation zeigte Alena Marx (KKB) im Canadier-Einer bei den U23 Damen. Nachdem sie im ersten Lauf noch etwas zu kämpfen hatte, gewann sie den zweiten Lauf souverän und qualifizierte sich in dieser anspruchsvollen Bootsklasse für den Halbfinal. In seinem ersten Jahr bei der U23 gelang Jan Rohrer (BP) gleich im ersten Lauf bei den Kajak-Einer Herren mit dem starken 14. Rang die Qualifikation für den Halbfinal. Eine Zusatzrunde im zweiten Lauf musste sein Teamkollege Dimitri Marx (KKB) in Kauf nehmen. Er qualifizierte sich dann aber ebenfalls souverän für das Semifinale. Für Jarl Frizlen (KCBW) war der Wettkampf leider bereits nach der Qualifikation beendet. Bei den Junioren im Kaja-Einer qualifizierte sich Pitt Rohrer souverän für den Halbfinal, Calvin Widmer und Laurel Meyer waren im zweiten Lauf zwar nah dran, aber es fehlte das Quentchen Glück für eine Topleistung. Auch sie werden aber in den nächsten Jahren von der gemachten Erfahrung profitieren. Vor den Halbfinalläufen fanden die Teamrennen statt. Das beste Ergebnis erzielten hier die U23 Damen mit dem fünften Rang. Die Juniorinnen wurden 10., ebenso die U23 Herren und für die Junioren gab es einen 17. Rang.
Im Halbfinale war die Spannung dann gross. Als erste Schweizerin musste Alena Marx im Canadier-Einer an den Start. Leider gelang ihr kein Exploit und am Schluss fehlte etwas zu viel Zeit auf die besten europäischen Canadierfahrerinnen. Trotzdem darf die Halbfinalqualifikation als gutes Ergebnis gewertet werden, das im Hinblick auf die WM Lust auf mehr macht. Besser als Alena lief es für ihren älteren Bruder Dimitri. Er qualifizierte sich mit dem 14. Rang im Halbfinale für den Final der besten 15. Denkbar knapp nicht für die Finalqualifikation reichte es für Jan Rohrer. Er wurde im Halbfinale 16. und hatte nur gerade 57 Hundertstel Rückstand auf den letzten Finalplatz. Doch auch aus dem Rohrer'schen Geschwisterpaar war ein Paddler im Final vertreten. Pitt Rohrer schaffte den Finaleinzug als 12. locker.
Die Finalrennen liessen aus Schweizer Sicht gemischte Gefühle aufkommen. Während Pitt Rohrer sich noch um einen Rang verbesserte und den Wettkampf als 11. abschloss, machte Dimitri Marx gleich zu Beginn seines Finallaufs einen folgenschweren Fahrfehler, der ihm am Ende den 15. und letzten Rang im Finale bescherte.
Am Ende kann die Schweizer Delegation aber auf eine durchaus ansprechende Performance der Athletinnen und Athleten zurückblicken und man darf gespannt sein, was an der WM in Krakau noch alles möglich ist.